Sonntag, 26. April 2015

"Bruder, wo bist du gewesen?" - Retro-Lyrik in neuem Design

Noch ein Retro-Schmankerl. Das Verserl ist mir 1995 eingefallen, in Edinburgh (Stadt der Literatur). Nach einem Konzert von Wolfstone hatte ich es nachher, im Backpacker-Hostel, in einem Rutsch runtergeschrieben - und bis heute nichts verändert. 

Zuletzt habe ich es 2013 vorgetragen, in der Galerie Kunstvoll, wo es auch mit einem Foto gerahmt aushing. Bis heute berührt es die Leute. 
( http://wortlaterne.blogspot.de/2013/06/vernissage-gemischtes-doppel.html )

Worum es geht? Na, um 2 Gegner, die nie wussten, warum sie Gegner sind - weil sie einfach nur Sprüce nachplappern. Jeder Deutsche denkt aber sofort an die Berliner Mauer - und auch ich hatte dieses Bild im Kopf. 

Nachdem ich gerade alles mit mittelalterlichen Initialien umranke, mache ich auch hier weiter. Diesmal wollte ich eine keltisch inspirierte Initiale modern interpretieren. Das erste "I" sah nach Schornstein aus, die Entwürfe "Fischgräte" und "Tuba" erspare ich euch. 








Und hier ein paar Eindrücke vom Making Of: 


aus verschiedenen I's das passende auswählen ...

Als Techniker brauche ich natürlich eine techn. Zeichnung

Größe anpassen. Farbschema: Ziegelmauer - Stahlnieten - Wegweiserstreifen - Baustellenstreifen

Das Ergebnis: sehr expreimentell, aber ein Anfang






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Taschenrechnereien

Ein rohes Retro-Schmankerl aus dem Jahr 1994, behutsam überarbeitet, ansonsten unverändert. Damals hatte ich noch eher experimentell geschrieben, beeinflusst von den Expressionisten. 

Das Stück wurde damals sogar abgedruckt (in einer Art Verbands-Zeitung). Auflage (getackerte Kopien): ca. 150 Stück. Wahnsinn, oder? 








Taschenrechnereien   
(Wohnküchenmix)

Nur wenige Wolken zogen dahin, als ein glühendes, fast loderndes Morgenrot den neuen Tag ankündigte. Gleich würde sich die Sonne zeigen und zu einem neuen Tagesgeschehen erstrahlen.

Er saß schon in der Küche. Vor ihm auf dem Tisch finden sich Stift, Papier und sein alter Taschenrechner. Er schaltete das Radio an und schenkte sich ein Glas Mineralwasser ein. Flott tippte er Zahlen in seinen Rechner ein; wie zu alten Schulzeiten, als die Lehrer ihn zu mehr Aufmerksamkeit mahnten, während er träumend zusah, wie der warme Wind durch die Baumwipfel strich. 58 plus 64 geteilt durch 12. Zwölf Monate hat das Jahr, in denen viel Glück und Unglück passieren kann, ging es ihm durch den Kopf. Zwölf Apostel folgten einem Weltverbesserer mit Vollbart und Sandalen. Das hatte man ihm in seiner Schulzeit beigebracht. Zwölf Stunden zeigt seine Küchenuhr an.

Im Radio kommen die Nachrichten. Im aktuellen Krieg gibt es heute bereits 58 Tote. Der Sprecher berichtet von Politikern und deren wohlabgewägten Aussagen. Immer noch zweigen sich Minister Millionenbeträge ab, immer noch müssen Kinder auf der Welt verhungern.

Er trinkt einen Schluck Wasser aus seinem Glas. Es ist frisch wie der Morgentau, köstlich labend, wie Wasser eben so ist. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser – und die Menschen gehen oft verschwenderisch damit um. Er ist froh, dass die Inhaltsbeschreibung der Flasche keine Giftstoffe ausweist. Die Gifte landen dafür in anderem Wasser. Dieses fließt durch begradigte Flüsse ins Meer. Dort bekommen es die Fische ab, die wir aus dem Meer auf unsere Teller holen. Der Fisch in seiner Tiefkühltruhe kann also keine Ausnahme bilden. Er geht diesen Gedanken nicht genauer nach, sondern tippt wiederum in seinen Rechner. 287 geteilt durch 11 und daraus die Wurzel; 7,65834 ins Quadrat; der Kosinus von 128.

Einige Stunden sind nun schon vergangen. Wiederum hört er die Nachrichten. Jetzt sind es 128 Tote im aktuellen Krieg. Politiker reden von Betroffenheit. Ein Flugzeug ist abgestürzt. Ein Stahlwerk wird stillgelegt. Hunderte verlieren ihre Arbeit. Es wird gestreikt, protestiert, geredet.

Die dritte Wurzel aus 268. Der Wetterbericht kündigt Regen an, während die Sonne in seine Küche glänzt. An diesem Tag wurden bereits 17 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Luft geblasen. 268 geteilt durch 17 und davon der Sinus. Er setzt sich einen Kaffee auf. Die Packung deklariert ihn als kolumbianische Hochlandmischung. Im kolumbianischen Hochland arbeiten also Menschen für wenig Lohn, damit er hier Kaffee trinken kann. Ein Fünftel mal ein Achtel. Der Tangens von 17 geteilt durch 12. Vielleicht ist die Gentechnik irgendwann so weit, dass Menschen Alles ohne Rechner rechnen können. Kaltes Grauen packt ihn. So kalt wie der Wind, der nun durch die sternenklare Nacht weht. 128 mal 58 geteilt durch 17 plus 4.

Der Vollmond prangt durch das Küchenfenster, während er über Innenpolitik nachdenkt und überlegt, ob er zur nächsten Wahl gehen soll. Ziemlich verdrossen tippt er eine fast unüberschaubare Bruchrechnung. Er tippt Klammern, Quadrate, Wurzeln, Brüche, er tippt und tippt. Nebenher trinkt er ein Glas Orangensaft. Dabei denkt er an Plantagen, in denen Orangen wachsen; an Frachtschiffe, die Orangen bringen; an schmutzige Kraftwerke, die Strom für Abfüllanlagen und Küchenlampen liefern. Er tippt weiter seine Quadrate, Wurzeln und Brüche; drückt letztendlich auf die Ergebnistaste. Der Rechner braucht etwas länger bei solch schweren Aufgaben.

Endlich spuckt der Rechner eine Zahl aus. Auf der Anzeige erscheint 666 als Ergebnis.

Er beendet seine Arbeit und isst ein Honigbrot.








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Samstag, 18. April 2015

Making Of: neues Cover für "Geisterbräute Heute"

Die "Loser-Tales" sind der bislang erfolgreichste Titel meiner KDP-eBooks - nochmals vielen Dank an die Leser! 

Die einzige Schwachstelle war, von jeher, das Cover. 
Die Geister-Geisha hatte ich aus dem Japan-Reise-Tagebuch geklaut - das Grafikbüro meines Vertrauens hatte sie als Skizze gezeichnet. 

Da ich gerade in Fahrt bin, war es als nächstes Cover für ein längst überfälliges Re-Design fällig. Zur Abwechslung habe ich es wieder "klassisch" gemacht: mit Drucker, Schere, buntem Papier und Klebeecken. 

Die Geister-Geisha erhält endlich den Platz, der ihr zusteht: im Zentrum. 


Als Laie hat man ja allerhand verschwurbelte Vorstellungen von einem Cover. Ein Crash-Kurs bei St. Königshausen-Grafikdesign half mir, den grafischen Blick zu schulen, und ein Cover ansprechend zu gestalten. Die Idee mit dem Herz und die Gestaltung der Wolken (in asiatischem Design) stammen ebenfalls von ihr. Vielen herzlichen Dank dafür. 

Gegen die letzten 3 (Re-) Designs war das mal ein echter "Quickie" - gerade mal 2h für alles. Hier ein paar Eindrücke von der Ideensuche und Entstehung: 






Ich hoffe, das Ergebnis gefällt euch so gut wie mir. 
Zu haben ist das Werk, besser denn je, hier: 

Was noch? 
Ich hatte noch den Klappentext überarbeitet und den Preis verschönert (gesenkt!). 
Durch die letzte Preisanpassung bei Amazon (ich berichtete) gefiel er mir nicht mehr. Es soll ein fairer Deal für beide Seiten sein. 


Prize-winning: 
Die Kurzgeschichte "Grusel-Fusel", im Band enthalten, war 2007 ein Achtungserfolg und hat mir sogar einen Preis beschert! 
Sie war "Kurzgeschichte des Monats" bei einem Das-Schwarze-Auge Fanclub, wurde in einer Anthologie (Freitag der 13te) des Schweitzerhaus Verlags abgedruckt - und gewann den Schreibwettbewerb eines Fantasy-Forums. Auf diesen Preis (eine kolorierte Zeichnung) bin ich mächtig stolz. Hier könnt ihr ihn sehen: 




Vielen herzlichen Dank nochmals an Künstler und Jury! 



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Sonntag, 12. April 2015

Making Of: neues Cover für Wald- und Wiesengeschichten

Ein neues Cover musste her! 

Nach 2 Wochen überlegen und Ideen verwerfen kam mir der Einfall. Eigentlich war die Antwort schon immer da ... :-) Mit 16 hatte ich gerne mal gotische Lettern gemalt und mit Ranken eingerahmt. Also? 

Das Kritzeln dauerte nochmals 2 Wochen. Denn eigentlich kann man alles Mögliche in so eine rankenverzierte Initiale einbauen - viele bunte Tiere zum Beispiel, also die meisten, die im Büchlein mitspielen.


Am Ostermontag hatte ich mich ins Grafikstudio meines Vertrauens zurückgezogen, mit Strömen an Schwarztee, zur ruhigen Musik von Current 93, und alle Entwürfe auf 1 Papier gepaust. 
Mit Hilfe der Grafikerin habe ich dann in Photoshop und InDesign das Ganze koloriert (ca. 10 Stunden Arbeit, unter Regie von St. Königshausen Grafikdesign). Vielen herzlichen Dank dafür!

Hier Eindrücke vom Making-Of: 







Demnächst müssten die Wald -und Wiesengeschichten mit diesem Cover erhältlich sein. 

Zuvor hatten wir ja "Wildnis Nr. 50" re-designed: 



Und als nächstes kommt ...  Naja, soviel mal zur "Design-Offensive 2015". 

Ich hoffe, euch gefallen die Covers so gut wie mir. 


Zu haben ist der Spaß nach wie vor hier: 
http://www.amazon.de/s/ref=ntt_athr_dp_sr_1?_encoding=UTF8&field-author=Robert%20K%C3%B6nigshausen&search-alias=digital-text&sort=relevancerank


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Now for something completely different: 

In der Zwischenzeit kam ein Schulbuch für die Oberstufe neu heraus, das eine Illustration von St. Königshausen Grafikdesign aufgenommen hatte. Herzlichen Glückwunsch und großen Respekt dafür! 

So sieht das aus: 


Rechts unten: "Dantons Tod"

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Jubiläum!

2015 wird gefeiert!

Es begann aus Jux und Langeweile. Die Zeit zwischen Notenschluss und Zeugnisausgabe wollte ich nutzen. So entstand 1985 das allererste Werk. 

Veröffentlicht hatte ich es hier bereits: 
http://wortlaterne.blogspot.de/2013/11/allererstes-gedicht-die-woche.html

Was könnt ihr 2015 erwarten? 



-> Preisfeste statt Festpreise
-> wieder Gratis-Tage für eBooks
-> Retro-Schmankerl
-> eine Design-Offensive für Buchcover
und natürlich unglaubliche Deals á la "Nimm-3-Zahl-3" etc. 

Wenn das kein Grund zum feiern ist? 



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Samstag, 11. April 2015

psst!



 Bitte scrollen Sie weiter - hier gibt es nichts zu sehen! 










Der Pinguin ist nur ein Eye-Catcher, und hat mit dem Produkthinweis nichts zu tun.
Der untenstehende Link könnte einen Skandal verursachen. 

http://www.amazon.de/Ich-Zicke-Ein-Tag-B%C3%BCro-ebook/dp/B00V04UWN0/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1428727724&sr=1-1




Bitte scrollen Sie weiter - hier gibt es nichts zu sehen!








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