Sonntag, 10. November 2013

Allererstes Gedicht "Die Woche"

"Die Woche" von 1985
Retro-Lyrik - oh mein Gott! 

Auf Wunsch einer einzelnen Leserin :-) poste ich mein allererstes Gedicht. Denn in meinen Kurzbios gebe ich stets an, im Alter von 11 Jahren mein erstes Gedicht geschrieben zu haben, das jedes Fach des Stundenplans augenzwinkernd beschreibt. 

Entstanden ist es in der Zeit vor den Sommerferien (7. Klasse), weil (nach Notenschluss) Zeit für solche Späße war. Auf meinen Vorschlag hin trug ich es vor der Klasse vor, und sorgte für Kurzweil und Heiterkeit (AUCH bei der Lehrerin).

Als Spaß muss man es auch auffassen. Heute (beim abtippen) bin ich erschrocken, wie schlecht Lehrer, Fächer und Schule an sich dabei wegkommen. Die Lust am fabulieren und texten war also schon damals erkennbar ...Ich sag nur: "Erst kommt die Gymnastik, die soll gut sein für die Elastik."

Ich war immer ein braver Schüler. 


Bild: Norderney, 2013. Hat mit mir nix zu tun, aber es zeigt eine Schule ...










Hier ein Bild vom Original: 












Und hier das Original: 

Die Woche

Montag


Fünf nach acht stürzt man herein,
Herr Dengler fragt: muss das denn sein?
Er zeigt uns die hohe Kunst der Mathematik,
aus dem Lösungsbuch auswendig gelernt, das ist der Trick.

Frau Merkert langweilt uns mit Noten,
und Komponisten, den längst toten.



In Geschichte lernen wir nur Krampf,
über Politik und manchen Kampf.
Rom, 900 km weg,
interessiert uns nur einen Dreck.

In Deutsch ist alles nur Latein,
darfs denn nicht was deutsches sein?
Prädikat, Verb und Nomen,
für die Schulaufgabe kein gutes Omen.

In der fünften Stunde
haben wir Erdkunde.
Der höchste Berg, der tiefste See,
und warum gibts im Winter Schnee.

Dann noch Englisch und dann aus,
schnell zum Bus und ab nach Haus.


Dienstag

Punkt acht Uhr ist man da.
Herr Dengler darf nicht schimpfen, hurra!
Er überzieht wieder einmal,
für uns ist das die reinste Qual.

In Bio lernen wir über Maus, Katze, Hund,
über den Menschen tut er uns auch was kund.
Sowas, sagt er, muss man wissen,
wenns ausfällt, wir würdens nicht vermissen.

Englisch und dann in die Pause.
Herr Fritzen macht im Unterricht keine Pause.
Christenverfolgung im alten Rom,
sowas gehört zur Religion.

Theorie bei Frau Grimm,
das ist für uns schlimm.
Kochen tun wir auch nicht gern,
lieber essen was von den Ländern fern.

Mittwoch

Erdkunde, Deutsch, Englisch, Mathe und Bio waren schon dran,
wer zugehört hat erinnert sich dran.


Donnerstag

Laufen müssen wir in Sport,
20 Minuten auf der Aschenbahn dort.
Aber erst kommt die Gymnastik,
die soll gut sein für die Elastik.

Wenn wir nach 10 Minuten keuchen,
wird Herr Koller uns aufscheuchen.
Laufen sollen wir, und nicht gehen,
das werden wir alle nie verstehen.

Ja das Schreiben auf der Maschine,
macht jeder mit böser Miene.
Dass Frau Eder uns nicht verschont,
ist klar, denn sie ist Maschinenschreiben schon gewohnt.

Dass wir nicht schreiben wollen,
was wir wirklich sollen,
wird Frau Eder nicht verstehen,
denn das wird sie nie einsehen.

Frau Berghoff frägt Vokabeln aus,
jedem Schüler es da graust.
Weiter frägt sie, immer weiter, immer wieder,
und aufrecht halten müssen wir unsere müden Glieder.

Weiter frägt sie, immer weiter,
und wird dabei noch ganz heiter.
Doch Frau Berghoff hat kein Erbarmen,
mit den Schülern, mit uns Armen.

Dann noch Mathe und dann aus.
Rauf aufs Radl und nach Haus!

Freitag

Und mit Werken geht‘s dann los,
ziemlich hart ist unser Los.
Beim Raspeln könnte man eindösen,
kann man das Problem nicht mit der Elektrosäge lösen?

In der Pause Cola saufen,
frisch gestärkt gleich einmal raufen.
Doch das sieht Herr Forster gar nicht gern,
wir sollen uns rauf ins Klassenzimmer scheren.

Schnell raufflitzen wie ein Hai,
denn wir haben Geschichte bei Frau Grashey.
Wir lernen über Rom und Karthago,
das vergessen wir bald wieder, sowieso.

Und dann in Deutsch wie immer,
wird es immer schlimmer.
Nicht Verb, Prädikat, Nomen, nein!
Attribute werden‘s diesmal sein!!

Und dann welch ein Glück,
schauen wir bei Herr Fritzen noch ein Stück,
vom Film über Noah und sein Boot als Haus,
und dann ist die Schulwoche aus.

Dann kommt die große Wende,
endlich naht das Wochenende,
jetzt kann ich machen was ich will,
mich erholen von dem Schuldrill.
Das Wochenende ist viel zu schnell vorbei,
am Montag beginnt wieder diese Plagerei. 





-alle Rechte beim Verfasser-


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