Sonntag, 26. Januar 2014

Durchgefroren

Ich liebe ja den Winter, wirklich! Doch eines Tages sprang mein Auto nicht mehr an, und ich musste auf den Mann vom Pannendienst warten. Lange warten. 2 Stunden, in der Kälte. Und das ging so: 









Durchgefroren

Von allen Seiten kommt Kälte, ob ich gehe, atme oder stehe. Sie dringt mir in die Knochen, ich entkomme ihr nicht. Seit fast zwei Stunden warte ich auf den Mann vom Pannendienst. Im Fahrzeug ist es auch nicht besser, die Kälte kommt durch jede Ritze, hat den Wagen komplett durchgekühlt.

Nebel kommt übers Feld gekrochen, zieht langsam auf, schon hüllt er mich ein. Das Licht der Laternen zerfließt in ihm, dringt kaum noch bis zu mir. Seine eisigen Tropfen dringen mir durch die letzten Hüllen, lassen mich schlottern. Wo sind die verlassenen Bürogebäude? Stehe ich noch auf der Straße, oder trägt mich der Nebel fort?

Die Schwaden lassen mich aus. Scheinwerferlicht und Motorengeräusch kommen die Straße entlang, ich gehe darauf zu, doch der Wagen fährt vorbei. Ich habe genug vom warten, genug von kalter Nacht, genug von Pannen, genug, genug, genug! Doch das bringt mich auch nicht weiter, ich stehe immer noch hier.

Weißes Wabern in dunkler Nacht, Kälte die mir unter der Haut steckt, und ich warte, warte, warte. Gehe auf, und ab, und auf. Habe längst genug, und das hilft mir nicht. Gehe auf, und ab, ein Auto fährt vorbei, ich warte, warte, warte. Meine Laune weicht der Kälte, die mir weiter in die Glieder dringt.

Wieder kommt ein Auto, langsam, suchend. Ja, das ist er! Ich kann kaum noch reden, er ebenso, doch das ist auch nicht nötig. Ein kurzer Impuls in die kaputte Batterie lässt mein stählernes Gefährt starten. Ich fahre durch die finstere Winternacht, mit Hilfe dieses Funkens. Bleibe ich stehen, ist es vorbei. So fahre ich angespannt dahin, darf keinen Fehler begehen. Aus der Lüftung bläst mir der Frost entgegen, der mich längst schon im Griff hat. 




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